Volker

Volker

Ich war gerade mal 35 Jahre jung, als ich im Im März 2004 starke Kopfschmerzen bekam, die ich kurzfristig immer mit entsprechenden Tabletten zurückdrängen konnte, bis dies nicht mehr reichte und ich zum Hausarzt ging, der eine „Seitenstrang-Angina“ diagnostizierte.

Eines Tages war ich gerade auf der Toilette, als ich einen stechenden Schmerz oberhalb des rechten Auges verspürte und merkte wie mir irgendwas in den Kopf schoss. Ich schaffte es gerade noch mich ein Stockwerk tiefer zu begeben und brach auf dem Bett zusammen. Dort fand mich dann mein Vater (wir wohnten damals noch im Haus meiner Eltern).

Der herbeigerufene Hausarzt wies mich dann aufgrund meines hohen Blutdrucks und des bevorstehenden Wochenendes in die Klinik ein. Dort wurde festgestellt, dass sich Blut im Hirnwasser befindet und eine Angiographie wurde durchgeführt, welche zeigte dass ein Aneurysma geplatzt ist.

Dies wurde dann geclippt und ich freute mich schon darauf wieder nach Hause zu dürfen. Da ich aber immer noch starke Kopfschmerzen hatte, stellten die Ärzte fest, dass der Hirndruck sich rasch vergrößerte und sie legten mich ins künstliche Koma. Als ich nach 6 Wochen wieder zurück geholt wurde, sagte man mir, dass ich in der Zwischenzeit einen Schlaganfall erlitten hatte und halbseitig gelähmt sei, es bestünden aber gute Chancen, dass sich diese Lähmung einigermaßen zurückbilden würde.

Ich wurde zur Frührehabilitation in die Neurologische Klinik in Bad König verlegt, wo meine Genesung begann, bis zu dem Zeitpunkt, als ich plötzlich aufhörte meine Umgebung wahr zu nehmen und nur noch apathisch im Bett lag. Die Ärztin die mich in Mannheim während des Komas betreut hatte erfuhr von meinem Zustand und ordnete meine Rückverlegung nach Mannheim an, dort wurde festgestellt, dass mein Hirnwasser nicht ablaufen kann und man legte mir einen Shunt.

Danach wurde ich in die Kurpfalzklinik Heidelberg aufgenommen um weitere Rehamaßnahmen zu erhalten. Von dort aus erfolgte dann schließlich die Verlegung in die Neurologische Rehabilitationsklinik Kliniken Schmieder Heidelberg. Hier lernte ich das Laufen am 4-Punkt-Stock, und an meinem 36. Geburtstag durfte ich das erstemal wieder mit der Physiotherapeutin Treppen steigen.

Im November 2004 wurde ich im Rollstuhl sitzend aus der Klinik entlassen. Seither gehe ich einmal in der Woche zur ambulanten Physiotherapie wo ich gerade dabei bin, das hinknien und wieder aufstehen zu üben. Auch versucht mein Therapeut mit entsprechenden Übungen gegen die spastische Verkrampfung in meinem linken Arm anzugehen.

Zum Ausgleich meines mit dem Schlag einhergehenden Spitzfußes trage ich eine TR-Ringorthese, welche mir meine Frau zusammen mit meinen Schuhen täglich anziehen muss, da ich aufgrund der Lähmung links nicht in der Lage bin, dies alleine zu tun. Seit meiner Krankheit beziehe ich eine volle Erwerbsunfähigkeitsrente, welche seit meinem 40.Geburtstag auf Dauer gezahlt wird. Auch wurde mir ein Schwerbehindertenausweis mit GDB100 auf Dauer ausgestellt.

Es hat sich einiges geändert in meinem Leben, aber ich habe gelernt, meine Krankheit anzunehmen und mit ihr zu leben. Seid Beginn der Gründung unserer Schlaganfallselbsthilfegruppe für Menschen jüngeren Alters bin ich aktiver Teilnehmer. Als Gruppensprecher zählt zu meinen Aufgaben die Informationsverteilung der aktuellen Termine, und Ansprechperson zu sein für die Teilnehmer sowie den Kliniken Schmieder Heidelberg.

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