Claudia

Claudia

Mein Name ist Claudia, bin verheiratet und habe einen Sohn und eine Tochter. Ich war  39 Jahre alt. So hat alles angefangen.

Am 03.07.2008 wurde bei mir eine Bluterkrankung „Morbus Werlhof“ (niedrige Blutplättchen) diagnostiziert mit einer entsprechend niedrigen Thrombozythenzahl von 19.000. (Gesunde Menschen haben zwischen 150.000 und 400.000 Blutplättchen).

Es erfolgte eine Therapie mit 100 mg Cortison, hierbei stiegen die Thrombozythen kurzfristig wieder auf 119.000 an.

Am 08.07.08 stellte ich mich „notfallmäßig“ wieder in der Ambulanz vor, weil ich über eine schmerzhafte Schwellung der linken Speicheldrüse (ohne Fieber) klagte und mir beim gehen das linke Bein wegrutschte.

Die Ärzte gingen von einer beginnenden Steroidmyopathie (Muskelschwäche durch Einnahme von Cortison) aus. Man reduzierte das Cortison auf 75 mg. Die Ärzte haben nicht die frühwarnzeichen eines Schlaganfalls (TIA = transitorische ischämiche Attacke) bemerkt und ich wurde wieder nach Hause entlassen..

Nach einem schönen Sommertag  im Schwimmbad mit meiner Familie klagte ich am Abend des 12.07.08 über plötzlich auftretende und starke Kopfschmerzen und war auch kurze Zeit später nicht mehr ansprechbar.

Als der Notarzt eintraf,  konnte ich nicht mehr sprechen und meine rechte Körperseite war komplett gelähmt.  Mit Verdacht auf einen schweren Schlaganfall wurde ich in das Klinikum Mannheim eingeliefert.  Der Verdacht hatte sich leider bestätigt und ich wurde mit einer ausgedehnten akuter Ischämie im ACM Stromgebiet links, sowie Verschluss der ACC, ACI und ACE links,  auf die Stroke Unit im Klinikum Mannheim verlegt.  Da ich noch innerhalb des Zeitfensters lag, wurde ich systemisch thrombolysiert (Lyse), wovon ich zunächst leider wenig im Verlauf profitierte.

Am 18.07.08 wurde ich von der Stroke Unit auf die Neurologische Station verlegt, von der ich am 28.07.08 zur Reha in die Schmieder Kliniken in Heidelberg überwiesen wurde.

Bei Einlieferung in die Schmieder Kliniken war meine komplette rechte Seite gelähmt und ich konnte nicht sprechen (Globale Aphasie).

Leider habe ich noch in der Reha am 25.08.08 eine tiefe Beinvenethrombose rechts (TVT) bekommen. Einen Monat später habe ich die Reha kurz unterbrochen, weil ich wegen beidseitiger Lungenembolie vom 23.09.08 – 06.10.08 im Klinikum Mannheim gelegen war.

Sechs Monate später konnte ich bei der Entlassung, dank der Therapeuten, wieder selbstständig laufen, wenn auch eingeschränkt am Stock und konnte mich wieder ein wenig verständigen.

Seit der Entlassung habe ich 2 weitere Schlaganfälle (07/2009 und 02/2010 V.a. Antiphospholipid-Syndroms) bekommen, was die mühsam erarbeiteten Fortschritte teilweise wieder zunichte machten.

Vom 03.05.10 bis zum 14.06.10 machte ich eine weitere Reha in den Schmieder Kliniken in Heidelberg. Leider waren die Fortschritte im Gegensatz zur ersten Reha nur sehr gering.

Seit der Entlassung kämpfe ich jeden Tag und bin je zweimal in der Woche in ambulanter Behandlung in Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie.

Für jeden kleinen Fortschritt bin ich dankbar, aber die Angst vor einem weiteren Schlaganfall lässt mich nicht los.

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